Dr. med. Baumgartl: Nuklearmedizin, Innere Medizin Landsberg am Lech: Facharzt für Endokrinologie und Diabetologie

Nuklearmedizin – Was ist das?

 

Nuklearmedizin ist ein Fachgebiet der Medizin, in dem radioaktive Arzneimittel (Radiopharmaka) für Diagnose oder Therapie angewendet werden.

Mithilfe der nuklearmedizinischen Diagnostik können dynamische und chemische Vorgänge des Körperinneren dargestellt werden. Bestimmte Krankheiten der Schilddrüse, des Herzens, des Gehirns, der Nieren, Leber und Lunge oder Frühstadien von Erkrankungen, z.B. des Knochenbaus, lassen sich so erkennen. Anders als bei Röntgenbildern geht es hierbei jedoch nicht um die Abbildung der Struktur eines Organs, sondern um die bildhafte Darstellung der Organfunktion.

Hierzu werden Ihnen kleinste, für Sie ungefährliche Mengen bestimmter radioaktiver Substanzen gespritzt, die sich in den untersuchten Organen anreichern. Mit einer speziellen leistungsstarken Kamera (Gammakamera) kann die Strahlung dann von außen gemessen werden. Die Daten werden im Computer ausgewertet und zu einer graphischen Darstellung (Szintigramm) umgerechnet. Weil krankes Gewebe die Substanz anders speichert als gesundes, werden krankhafte Veränderungen vom gesunden Gewebe differenziert dargestellt.

 

Strahlenbelastung oder Nebenwirkungen durch radioaktive Stoffe im Körper?

 

Die Strahlenbelastung durch die eingeschleusten Radionukleide ist äußerst gering. Im Mittel entspricht die Strahlenbelastung bei einer nuklearmedizinischen Untersuchung der Strahlendosis, die ein Mensch im Verlauf eines Jahres aus der Umgebung aufnimmt. Die Substanz lässt sich gut vertragen. Das radioaktive Arzneimittel ist nicht giftig und hat keine unangenehmen Nebenwirkungen, wie sie zum Beispiel bei Röntgenuntersuchungen (Kontrastmittelunverträglichkeit) auftreten können. Nach der Untersuchung sollte man viel trinken und die Blase häufig entleeren, da die Radiopharmaka über die Nieren in die Blase ausgeschieden werden. Die Strahlendosis ist umso geringer, je kürzer sie dort verweilen.

Die Nuklearmedizin hat den Vorteil, dass bei ihr ohne Mehrbelastung in einer einzigen Untersuchung der gesamte Körper dargestellt werden kann.

 

Wie ist der Ablauf der Untersuchung?

 

Das radioaktive Arzneimittel wird meist in eine Armvene injiziert. Danach kann es sein, dass Sie warten müssen, bis die Untersuchung durchgeführt werden kann. Während der Szintigraphie liegen Sie ruhig auf einer Untersuchungsliege oder Sie sitzen vor dem Aufnahmegerät, der sog. Gammakamera. Diese wird dicht an Ihrem Körper sein, damit die schwache und kurzfristige Strahlung messbar ist und eine detailgenaue Abbildung möglich wird. Patienten mit Platzangst brauchen sich nicht fürchten. Sie liegen nicht “allein in einer Röhre”. Normalerweise dürfen Sie Ihre Kleidung anbehalten, nur metallische Gegenstände (Schmuck, Gürtel usw.) müssen abgelegt werden.

 

Ist die Untersuchung schmerzhaft?

 

Sie bemerken nur den Stich der Injektionsnadel. Während oder nach der Untersuchung werden Sie sich nicht übel oder schläfrig fühlen, so dass Sie zum Beispiel ohne Bedenken Auto fahren oder zur Arbeit gehen können. Erkundigen Sie sich bitte bei der Terminvereinbarung, ob es bei Ihrer speziellen Untersuchung Einschränkungen gibt.